Perry (geschrien wie Robbie)

Im Frühjahr '99 entdeckte ich Calexico, die den Umbruchssommer '99 zur Gänze begleiteten. Mit auf der Kassette und nicht minder einflussreich: Perry Blake. Ich war drauf und dran meine Heimat, den Bodensee zu verlassen und nach Marburg zu ziehen, um dort an der Blista, der Blindenstudienanstalt meinen Zivildienst abzuleisten. Es war mein letzter Sommer am See. Es war sicherlich nicht der beste Sommer am See. Aber er war wichtig. Der neue Lebensabschnitt, der so viel neues, so viel schönes brachte – und ganz elementar beeinflusste, was ich heute mache. Außerdem war ich schrecklich in V. verliebt.

Bevor ich mich aber total selbst kopiere – Perry Blake war unglaublich schwierig in Deutschland auf CD zu bekommen, obgleich er, Ire, doch in Frankreich und Spanien recht erfolgreich war. Nun hat er sein drittes – nein, viertes Album veröffentlicht: Songs for Someone. Wie es ist? Keinen Schimmer, außer dem, den mir die Amazon-Previews bieten (oder soll ich sagen: vorenthalten?). Keineswegs aber traurig, wie man ihm schnell und falsch unterstellen könnte. Perry, ich duze ihn mal, macht was größeres, erhabeneres. Mist, jetzt hab ich doch das Spiegel-Wort verwendet.

Aber immernoch besser als das Kulturnews-Wort: sämig. HALLO, spürt da jemand noch was? Mit sämig bezeichnet man höchstens Bierschiss, keinesfalls Musik!